Nachdem also nun alle Einzelspuren bei mir angekommen sind, habe ich mich entschieden eine komplett neue Mix-Session in Cubase zu erzeugen und alle Rohspuren dort zu importieren.
Da ich ja nun wusste welche Instrumente und Vocals mit wie viel Spuren am Start waren, habe ich zunächst die entsprechende Anzahl an Audio-Spuren angelegt, benannt
und, der Übersicht wegen, auch schon mal farblich gekennzeichnet.
Bei mir hat sich folgendes Farbschema etabliert:
- Drum-Spuren - rot
- Bass- gelb
- Keyboards - grün
- Gitarren - blau
- Backing Vocals - orange
- Lead Vocals - violett
- Referenz-Tracks - grau
Wenn mehrere unterschiedliche Spuren eines Instruments, wie in diesem Song die Keyboards, vorkommen, benutze ich unterschiedliche Abstufungen der entsprechenden Farbe.
Für den Song "Rather be" wurden erst mal 20 Audio-Spuren angelegt und, wie oben beschrieben, eingefärbt.
Aus dem Karaoke-Track, der bei uns ja als Pilotspur für die Drum-Recordings diente, konnte ich das Songtempo in Cubase ermitteln und habe dieses Tempo auch im neuangelegten Mix-Projekt eingestellt. Dies hat einige Vorteile beim Editieren und für Effekte, die evtl. später zum Einsatz kommen.
Nun wurden alle aufgenommen Audio-Spuren ins Projekt importiert und den angelegten Spuren zugeordnet.
Da alle Audio-Files den selben Startpunkt haben, konnte ich den Import und das Ausrichten an den Song-Startpunkt in Cubase relativ schnell erledigen.
Als nächstes ging es an das Gruppieren und Routing der Signale.
Hier habe ich mit der Bass-Drum angefangen. Wir haben die Bass-Drum ja mit 2 verschiedenen Mikrofone an 2 verschiedenen Positionen aufgenommen. Also habe ich eine
Gruppen-Spur angelegt, mit BD genannt, mit rot eingefärbt und beide die Spuren "bd vorne" und "bd pedal" auf diese Spur geroutet.
Genau so wurden die Einzelspuren der Overhead-Mikrofone auf eine "OH" Spur geroutet, wobei die beiden Einzelspuren gemäß ihrer Anordnung am Drum-Set hart nach
links und rechts ge-panned wurden.
Da es sich bei dem Schlagzeug letztlich um ein gesamtes Instrument handelt, welches später im Mix auch so behandelt werden soll, habe ich die beiden oben
angelegten Untergruppen ich, genau wie die übrigen Drum-Spuren (Snare, HiHat und 3 Toms) auf eine neu angelegte "DRUMS" Gruppen-Spur geroutet. Dieses Strukturieren der Spuren hat den Vorteil,
dass man bei Bedarf auf jeder Ebene eingreifen kann und trotzdem das gesamte Drumset auf einen Fader liegt.
Bei den einzelnen Gitarre-Spuren konnte ich bei diesem Song ähnlich verfahren und auch die Backing-Vocals wurden in eine gemeinsame Gruppe
zusammengefasst.
Als alle Gruppen spuren angelegt waren, habe ich diese zusammen mit den Spuren, die nicht gruppiert wurden, so im Projekt angeordnet, dass Drums, Bass, Strings,
Synth, Piano, E-Piano, FX, Gitarren, Backing-Vocals und Lead-Vocal nebeneinander im Mixer und damit auf meinen Fadern liegen und auf einen gemeinsamen Mix-Bus geroutet, der wiederrum auf den
Master-Out geschickt wurde.
Diese Organisation der Mix-Session hat auch den Vorteil zum späteren Zeitpunkt beim eigentlichen Mix-Prozess eine begrenzte und übersichtliche Anzahl von Spuren im
Zugriff (bei mir unter den Fader) hat.
Was und warum ich beim Editieren noch einiges angepasst habe, erfährst Du im nächsten Artikel...